07/09/2024

Es ist vollbracht! Hector Garzo ist MotoE-Weltmeister 2024

Hector Garzo krönt sich in Misano nach einer phänomenalen Saison zum MotoE-Weltmeister 2024 und das Dynavolt Intact GP MotoE - Team ist Team-Weltmeister dank der herausragenden Leistungen des Spaniers und des Deutschen Lukas Tulovic, der nach P7 in Lauf 1 einen Crash im Finalrennen wegzustecken hatte.

Manche Märchen werden wahr. Dies weiß Hector Garzo nach dem MotoE-Finalwochenende so gut wie kein anderer. Nach dem herausfordernden Qualifying am Freitag ging der in Paterna gebürtige Garzo als Achter in den Titelentscheid. 38 Punkte betrug sein Vorsprung vor dem ersten 8-Runden-Sprint zu Mattia Casadei, der, auch wenn er das erste Rennen für sich entschied, nichts mehr gegen den 24-Jährigen hatte ausrichten können. Trotz dessen Garzo nach einem letzten Angriff auf Eric Granado mit Platz vier das Podium nur knapp verpasste, hatte er allen Grund zum Feiern, denn die 13 weiteren Punkte sicherten ihm unwiderruflich den MotoE-Weltmeistertitel. Im zweiten und damit letzten Rennen der Saison belegte der neue Weltmeister den siebten Rang, für den er weitere neun Punkte auf das Konto der Team-Wertung brachte.

Und auch Lukas Tulovic gab Vollgas, um so viele Punkte zu sammeln, schließlich ging es für seinen deutschen Rennstall an diesem Samstag um den Gewinn der Team-Weltmeisterschaft. Nach dem Start konnte sich 'Tulo' gegen Spinelli und Gutierrez durchsetzen und den siebten Platz einfahren. Als die Lichter am Nachmittag ein letztes Mal in dieser Saison für die MotoE erloschen, legte der Baden-Württemberger einen guten Start hin, der ihn gleich mehrere Positionen nach vorn spülte. Auf der siebten Position kämpfte der 24-Jährige um jeden Meter, doch er wollte zu viel und stürzte über eine Bodenwelle, was sicher nicht der Saisonabschluss war, den er sich für das Finale erhofft hatte.

Zusammen sorgten Hector Garzo, mit neun Podestplätzen und vier Siegen, als auch Lukas Tulovic mit zwölf punktreichen Rennen für den Gewinn der Team-Weltmeisterschaft. Auf diesen Gesamterfolg ist das Dynavolt Intact GP MotoE - Team überaus stolz und bedankt sich bei dessen Fahrern, allen Teammitgliedern sowie Sponsoren und Unterstützern für diese einzigartige MotoE-Saison, die erfolgreicher kaum hätte zu Ende gehen können.

Ergebnisse

Rennen 1
1. Mattia CASADEI/ ITA
2. Alessandro ZACCONE/ ITA – (+0.168)
3. Eric GRANADO/ BRA (+1.125)
4. Hector GARZO/ SPA – (+1.401)
7. Lukas TULOVIC/ GER – (+3.546)

Rennen 2
1. Oscar GUTIERREZ/ SPA
2. Mattia CASADEI/ ITA – (+0.109)
3. Eric GRANADO/ BRA – (+0.302)
7. Hector GARZO/ SPA – (+2.085)
17. Lukas TULOVIC/ GER – (+57.331)

WM-Stand
1. GARZO Hector SPA – 246
2. CASADEI Mattia/ ITA – 231
3. GUTIERREZ Oscar/ SPA – 208
11. TULOVIC Lukas/ GER – 111

Team-Weltmeisterschaft
1. DYNAVOLT INTACT GP MOTOE – 357
2. LCR E-TEAM – 343
3. OPENBANK ASPAR TEAM – 343

Hector Garzo

Rennen 1: P4 – (+1.401)
Rennen 2: P7 – (+2.085)
MotoE World Championship 2024 - P1 - 246 Punkte

"Es ist natürlich ein tolles Gefühl und etwas, das ich erst noch realisieren muss. Aber ich bin so glücklich für mich und das ganze Intact GP-Team. Die Wahrheit ist, dass dieses Wochenende ein bisschen verrückt war, was die Emotionen angeht. Ich war gestern ziemlich verunsichert, denn die freien Trainings und das Qualifying waren nicht die besten. In der MotoE aus der dritten Reihe zu starten, ist immer kompliziert, weil das Überholen nicht einfach ist. Aber ich denke, wir haben die Situation ganz gut gemeistert und unsere Arbeitsweise während der gesamten Saison hat sich ausgezahlt. Das wird durch die vielen Podiumsplätze unterstrichen, die wir in Folge hatten.

Ehrlich gesagt war ich super nervös, seit ich heute Morgen aufgewacht bin. Ich glaube, ich habe letzte Nacht nur zwei Stunden geschlafen. Aber ich habe versucht zu denken, dass es nur ein weiteres Rennen in der Meisterschaft ist und habe versucht, mich in den ersten Runden auf das Überholen zu konzentrieren, weil ich wusste, dass Mattia Casadei einen wirklich guten Rhythmus hatte. Auf der anderen Seite überraschte mich Kevin Zannoni mit seinem schnellen Tempo an der Spitze, und es tut mir leid für ihn, dass er gestürzt ist. Ich bahnte mir also einen Weg durch das Feld und fand mich hinter Eric Granado wieder, dem ich gut folgen konnte. In der letzten Runde wollte ich unbedingt aufs Podium, aber ich habe schnell einen Gang zurückgeschaltet, weil ich wusste, dass P4 genug ist, um die Meisterschaft zu entscheiden, und ich am Nachmittag eine weitere Gelegenheit haben werde, es zu versuchen.

Ich bin mit dem Verlauf der Saison im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Wir sind schon bei den Tests in Portimao sehr schnell in die Saison gestartet und haben es geschafft, auf der gleichen Strecke stark in die Meisterschaft zu starten, was sehr wichtig war. Aber der härteste Moment der Saison war Le Mans, als ich mich so stark fühlte und sogar auf der Pole-Position stand, aber zwei Nullnummern an einem Renntag waren schwer zu verkraften. Danach war ich wirklich am Boden zerstört, aber es war ein guter Zeitpunkt, um meine Persönlichkeit und auch die Arbeit neu zu ordnen. Später haben sich nach Mugello noch ein paar Dinge mehr verändert. Der beste Moment war natürlich, beide Rennen auf dem Sachsenring zu gewinnen, dem Heimrennen meines Teams. Aber auch Österreich, wo wir die Führung deutlich ausbauen konnten. Nicht zuletzt ist auch dieses Wochenende ein Wort wert, denn auch wenn wir mit einem guten Vorsprung angereist sind, war es nicht einfach, mit dem Druck umzugehen. Wir haben uns also bewährt und beide Meisterschaften gewonnen, die Teamwertung und den Fahrertitel. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich alles realisiert habe, aber ich bin jetzt sehr glücklich. Herzlichen Glückwunsch und ein großes Dankeschön an das gesamte Intact GP-Team für die unglaublich tolle Arbeit und den Einsatz das ganze Jahr über."

Lukas Tulovic

Rennen 1: P7 – (+3.546)
Rennen 2: P17 – (+57.331)
MotoE World Championship 2024 - P11 - 111 Punkte

"Aus meiner Sicht endete der letzte Rennsamstag der Saison mit einem Lächeln und einer Träne im Auge. Im ersten Rennen hatte ich nicht den besten Start, aber ich konnte mich bald vor Gutierrez und Spinelli setzen. Aber gegen Ferrari ist mir das nicht gelungen. Gegen Ende des Rennens hatte ich jedoch Probleme mit der Front, da das Vorderrad mehrmals einknickte. Deshalb bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe die wichtigen Punkte nach Hause gebracht. Am Nachmittag hatte ich einen besseren Start und war in der Gruppe, die um die Führung kämpfte. Ich konnte gut mithalten, kam aber leider nicht an den anderen Fahrern vorbei, weil ich am Kurvenausgang nicht den nötigen Grip für den nötigen Schwung hatte. Es war nicht möglich, mehr zu tun, als auf der Bremse an die Jungs heranzukommen. Trotzdem wollte ich unbedingt nach vorne kommen und habe es ein bisschen übertrieben. Ich habe eine Bodenwelle übersehen und bin gestürzt, was mir für mein Team sehr leid tut.

Zum Glück haben wir trotzdem die Teamwertung gewonnen, worauf ich ein bisschen stolz bin. Ich freue mich auch sehr für Hector, der den Fahrertitel gewonnen hat. Herzlichen Glückwunsch an ihn, er hat wirklich eine tolle Saison hingelegt und hat die Krone absolut verdient. Natürlich freue ich mich auch für das Team, dass wir Team-Weltmeister sind. Abschließend ein großes Dankeschön an alle für ihre Arbeit und Unterstützung in diesem Jahr."

Jürgen Lingg

Teammanager

"Es war eine großartige Saison in der MotoE, genau wie wir es uns gewünscht haben. Umso besser ist es, dass es am Ende tatsächlich so gekommen ist. Wir wussten, dass wir das Potenzial haben. Aber in der MotoE kann immer eine Menge passieren. Die kurzen Rennen haben eine Menge Würze und sind immer eine enge Angelegenheit. Es kann also leicht passieren, dass man unverschuldet Punkte verliert. Aber das hat dieses Jahr gut funktioniert, auch wenn wir in Le Mans einen Tiefpunkt hatten. Aus diesem Loch haben wir uns schnell wieder herausgearbeitet. Hector hat zuletzt drei Rennen in Folge gewonnen und damit den Grundstein für den Gewinn der Weltmeisterschaft und der Teammeisterschaft gelegt. An diesem Wochenende war es für alle schwierig, ruhig zu bleiben und die Nerven zu behalten. Hector hat sein Bestes gegeben, um seine Nervosität zu verbergen. Aber am Ende hat er eine super Leistung abgeliefert, was auch für Lukas gilt. Deshalb sind wir mit beiden Titeln belohnt worden, was auch zeigt, dass wir ein gutes Team zusammengestellt haben. Wir freuen uns für jeden im Team und ich möchte mich auch bei allen bedanken, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Danke Jungs, ihr habt dieses Jahr einen tollen Job gemacht!"

Pictures MotoE – Saturday San Marino GP 2024

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