08/09/2024

Veijer Fünfter in spektakulärer Misano-Schlacht, Suzuki mit unglaublicher Aufholjagd

Collin Veijer und Tatsuki Suzuki sowie Jakob Rosenthaler bescherten dem LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3 - Team, jeder für sich, ein starkes Rennen, das an Spannung nicht zu übertreffen war. Während Veijer spät zu seiner Pace fand, schoss der Japaner von P23 auf P8 und auch Wildcard-Pilot Rosenthaler mischte erfolgreich in der Top 20 mit.

Der San Marino Grand Prix war zweifelsohne eines der irrsten Rennen des Jahres, denn es war kaum Zeit Luft zu holen. Bereits beim Start wurde es zuweilen sehr eng und auch ein Dreifach-Crash ließ allen den Atem stocken. Währenddessen verlor Collin Veijer im besagten Startgemenge der ersten Runde einige Positionen und musste sich vom zehnten Platz zurückkämpfen. Zwischenzeitlich klaffte bereits eine 2,3s Lücke zur Top 5, die der Niederländer zusammen mit Angel Piqueras in den letzten sechs Runden zu schließen vermochte. Dem 19-Jährigen gelang es in der letzten Runde sogar noch, bis auf den fünften Platz vorzudringen, vorbei an seinem Titel-Konkurrenten David Alonso. Auch wenn Veijer seinen zweiten WM-Platz vorerst wieder hergeben musste, so liegt er vor dem 14. Saisonrennen punktgleich mit Ivan Ortola auf dem vierten Rang der Weltmeisterschaft.

Eine absolut fulminante Aufholjagd lieferte unterdessen Tatsuki Suzuki, der vom 23. Startplatz aus nicht lange fackelte und bereits nach der ersten Runde auf dem 14. Rang lag. Doch damit nicht genug. Binnen weniger Runden schob sich der Japaner bis auf die siebte Position vor, wo er direkt hinter seinem Teamkollegen kurzzeitig zum Durchschnaufen kam. Von hinten lauerte aber bereits der spätere und erstmalige Rennsieger Piqueras, der von seiner Double-Long-Lap wieder den Weg bis ganz nach vorn fand. Zum Schluss musste der 26-Jährige seine Kampfgruppe ziehen lassen. Diese starke Aufholjagd wurde mit acht Punkten belohnt, was ihn auf den zwölften WM-Rang aufsteigen lies.

Der LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3 - Wildcard-Pilot Jakob Rosenthaler beendete seinen erst zweiten WM-Lauf auf einem starken 19. Platz, nachdem er von Position 27 in das 20-Runden-Rennen vor der Adriaküste gestartet war. Eine beeindruckende Leistung des erst 18-jährigen Österreichers, denn er befand sich in einer Gruppe, die bis in die Punkteränge reichte. Die zahlreichen Positionskämpfe bescheren dem aus Linz stammenden Fahrer ein überaus positives Gefühl für kommendes Wochenende, wenn es für ihn in Aragon in die nächste Moto3 Junior GP-Runde geht.

Etwas mehr Zeit zum Durchatmen hat hingegen das Duo Veijer und Suzuki, denn sie müssen sich erst wieder vom 20. - 22. September an die Arbeit machen. Dann steht der 14. Grand Prix der Saison auf der Agenda. Austragungsort für den Emilio-Romagna GP wird erneut der Misano World Circuit Marco Simoncelli sein.

Ergebnisse

Rennen
1. Angel PIQUERAS/ SPA/ HONDA
2. Daniel HOLGADO/ SPA/ GASGAS – (+0.035)
3. Ivan ORTOLA/ SPA/ KTM – (+0.226)
5. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – (+0.491)
8. Tatsuki SUZUKI/ JPN/ HUSQVARNA – (+3.756)
19. Jakob ROSENTHALER/ AUT/ HUSQVARNA – (+32.138)

Fahrerweltmeisterschaft
1. ALONSO David/ COL – 246
2. HOLGADO Daniel/ SPA – 176
3. ORTOLA Ivan/ SPA –173
4. VEIJER Collin/ NED – 173
12. SUZUKI Tatsuki/ JPN – 58

Teamweltmeisterschaft
1. CFMOTO ASPAR TEAM – 288
2. MT HELMETS -MSI – 258
3. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 231

Collin Veijer

P5 - (+0.491)
Moto3 World Championship 2024 - P4 - 173 Punkte

"Es war ein schwieriges Rennen, aber auf dem fünften Platz zu landen ist okay. Wir kämpfen in jedem Rennen um eine gute Platzierung und Punkte, daher denke ich, dass das heutige Ergebnis trotzdem in Ordnung geht. Vor allem, weil ich eine Lücke von zwei Sekunden zu den Jungs in der Spitzengruppe schließen konnte - eine Leistung, die, wie ich denke, sich sehen lassen kann. Aber natürlich müssen wir uns für das nächste Rennen in zwei Wochen hier in Misano weiter verbessern."

Tatsuki Suzuki

P8 - (+3.756)
Moto3 World Championship 2024 - P12 - 58 Punkte

"Es war ein wirklich positives Rennen, wenn man bedenkt, dass wir von P23 in der Startaufstellung gestartet sind und auf P8 ins Ziel kamen. Aber es war nicht einfach, das zu erreichen, besonders nach der Enttäuschung im Qualifying gestern, aber wir hatten nichts zu verlieren. Wir haben einfach versucht, so weit wie möglich nach vorne zu kommen, in fast jeder Runde habe ich einen Fahrer überholt. In den letzten Runden war es allerdings ein bisschen schade, als ein Fahrer vor mir stürzte, was mich eine Sekunde auf die Spitzengruppe kostete. Danach habe ich mir gesagt, ok, ich bringe diesen achten Platz nach Hause und hole die Punkte. Es sieht also alles gut aus für das nächste Rennen."

Jakob Rosenthaler

P19 - (+32.138)

"Alles in allem bin ich zufrieden, das Rennen war nicht allzu schlecht. Nach einem mäßigen Start konnte ich in den ersten Runden gute Plätze gut machen. Natürlich habe ich auch ein wenig von dem Chaos in der zweiten Kurve profitiert. Danach hatte ich einen guten Kampf in einer kleinen Gruppe bis ins Ziel. Besonders unterhaltsam war es mit Xavi Zurutuza. Kurz vor dem Ende holte uns Yamanaka ein und überholte uns, und ich konnte ihm gut folgen. In den letzten Runden bin ich viel schneller gefahren. Das war das Positivste für mich. In der letzten Runde habe ich noch einmal alles versucht, an Zurutuza vorbeizukommen, aber leider hat es nicht geklappt. Nachdem wir mehrmals nahe beieinander waren, wollte ich es in der letzten Kurve noch einmal versuchen. Aber ich wollte es nicht übertreiben und habe den Versuch aufgegeben, mit der Brechstange anzugreifen. Jetzt freue ich mich auf Jerez nächste Woche, wo es in der Junioren-WM weitergeht. Abschließend noch mein Dank an das gesamte Team. Ich bin wieder herzlich empfangen worden und erstklassig unterstützt worden."

Peter Öttl

Teammanager

"Wenn man den Renntag im Detail betrachtet, war Misano insgesamt ein positives Wochenende. Collin war in den Trainingssitzungen gewohnt stark und konnte nach einem schwierigen Start ins Rennen, bei dem er einige Positionen verlor, bis zum Ende an die Spitzengruppe heranfahren. Dabei musste er einen Rückstand von bis zu 2,3 Sekunden aufholen. Mit dem fünften Platz sind wir daher sehr zufrieden, zumal er in der Meisterschaft nur drei Punkte hinter dem Zweitplatzierten liegt. Auch mit Tatsukis Leistung heute sind wir sehr zufrieden. Er hat sich von Startplatz 23 auf P8 verbessert, was sicherlich beeindruckend ist. Dennoch müssen wir weiter mit ihm arbeiten, damit wir beim nächsten Rennen hier in zwei Wochen am Sonntag noch besser abschneiden können. Last but not least denke ich, dass Jakob in seinem zweiten Grand Prix wieder sehr gut gefahren ist. Mit dem 19. Platz kann er sicherlich zufrieden sein. Aus unserer Sicht war es wieder ein tadelloses Wochenende mit soliden Leistungen, was sein Potenzial bestätigt."

Pictures Moto3 – Sunday San Marino GP 2024

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