22/10/2023

Sasaki reduziert WM-Rückstand dank P2 im Aussie-Regen-Thriller, Veijer starker Vierter

Der Grand Prix von Australien lieferte, wie erwartet, Regen und starke Böen an diesem 16. Rennsonntag der Saison. Doch für das LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3-Duo wurde es zu einer Zerreißprobe, die sowohl der zweitplatzierte Ayumu Sasaki als auch Collin Veijer mit seinem vierten Rang mit Bravour bestanden.

Dicke Regentropfen und dichte Gischt machten das Moto3-Rennen auf Phillip Island zu einer außergewöhnlichen Herausforderung. Bereits im morgendlichen Warm-Up regnete es bei gerade einmal 12°C.

Ayumu Sasaki war dennoch guter Hoffnung, bei diesem 16. Grand Prix des Jahres von Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg einzufahren, doch leider scheiterte diese Mission wenige Kurven vor Rennende, als Deniz Öncü ihn auf den zweiten Platz verwies. Zuvor legte der Japaner aber einen guten Start hin und holte den Holeshot in der ersten Kurve. Und während zahlreiche Mitstreiter stürzten, kämpfte sich Sasaki wieder in Führung, nachdem er diese bis Runde 18 an Adrian Fernandez abgeben musste.
Der beinahe Triumph war für Ayumu Sasaki zum Greifen nah, ebenso wie die WM-Führung, doch am Ende des Tages war es das Wichtigste, sitzen zu bleiben und so viele Position wie möglich vor Jaume Masia ins Ziel zu kommen. Sasaki überquerte die Linie schließlich als Zweiter mit 0.407s Rückstand auf den Rennsieger Deniz Öncü. Mit nur vier WM-Punkten Differenz reist der 23-Jährige nun zur letzten Station dieses Triple-Headers nach Thailand, wo er mit noch mehr Biss weiter um die WM-Führung kämpfen wird.

Ein großes "Chapeau" geht auch in Richtung Collin Veijer. Der Niederländer managte die tückischen Bedingungen auf der 4,45 km langen australischen Strecke wie ein Profi.
Nach einem gelungenen Start reihte sich der Rookie direkt zwei Positionen weiter vorn ein. Als Vierter nahm er Jagd auf die Führungsgruppe, in der er über weite Strecken des Rennens mitmischte. Im Laufe des 21-Runden-Rennens zeichnete sich ab, dass der 18-Jährige die Führungsspace nicht ganz mitgehen konnte, weswegen er sein Rennen solide auf dem vierten Rang beendete und sich über weitere 13 Punkte freuen durfte.

Nächster Halt: Thailand. Vom 27. - 29. Oktober erhält das Erfolgs-Duo des deutschen Moto3-Rennstalls bereits die nächste Chance, um Siege, Podestplätze und gar die WM-Führung zu fighten.

Ergebnisse

Warm-Up
1. Jaume MASIA/ SPA/ HONDA – 1'49.237
2. David MUÑOZ/ SPA/ KTM – 1'49.346 (+0.109)
3. Mario AJI/ INA/ HONDA – 1'49.348 (+0.111)
6. Ayumu SASAKI/ JAP/ HUSQVARNA – 1'50.569 (+1.332)
17. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – 1'52.098 (+2.861)

Rennen
1. Deniz ÖNCÜ/ TUR/ KTM
2. Ayumu SASAKI/ JAP/ HUSQVARNA – (+0.407)
3. Joel KELSO/ AUS/ CFMOTO – (+4.392)
4. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – (+23.062)

WM-Stand
1. Jaume MASIA/ SPA/ – 217
2. Ayumu SASAKI/ JAP – 213 (-4)
3. Daniel HOLGADO/ SPA - 195 (-22)
12. Collin VEIJER/ NED – 89 (-128)

Team-Wertung
1. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 302
2. RED BULL KTM AJO – 291 (-11)
3. LEOPARD RACING – 278 (-24)

Ayumu Sasaki

P2 - (+0.407)
Moto3 World Championship 2023 - P2 - 213 Punkte

"Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden, denn es war ein schwieriges Rennen mit Regen und Wind. Manchmal war beides stärker und dann weniger stark. Es war also schwierig, die Situation zu managen, aber wir konnten jedes Mal gut damit umgehen. In den letzten fünf Runden änderte sich das ständig, weshalb ich ein wenig die Konzentration verloren habe. Dennoch habe ich versucht, konzentriert zu bleiben und in den letzten Runden keinen Fehler zu machen. In der letzten Runde hat mich Deniz überholt und wieder haben wir es nicht geschafft, ein Rennen zu gewinnen, was ein bisschen schade ist. Aber ich denke, wir haben einen tollen Job mit Hinblick auf die Meisterschaft gemacht. Und das ist das Ziel, und darauf müssen wir uns konzentrieren. In einer Woche werden wir es wieder versuchen."

Collin Veijer

P4 - (+23.062)
Moto3 World Championship 2023 - P12 - 89 Punkte

"Ich habe mich heute Morgen schon im Warm-up okay gefühlt, obwohl ich nicht so viel Druck gemacht habe. Es ging nur darum, ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen und zu sehen, wie die Strecke und auch der Wind sind. P17 bedeutete am Ende nichts, also war es nicht so schlecht, bei völlig veränderten Bedingungen in den Renntag zu starten. Aber dann in der Startaufstellung, war es schon sehr kalt, sodass ich bereits anfing zu frieren. Das hat mich ein bisschen beunruhigt, obwohl ich mich beim Start etwas aufwärmen konnte und mich in den ersten Runden gut gefühlt habe. Im weiteren Verlauf hatten wir einen großen Vorsprung auf die Fahrer hinter uns, der auf bis zu 24 Sekunden angewachsen ist, glaube ich. Aber in den letzten fünf Runden war es eiskalt da draußen. Ich konnte meine Finger und Zehen nicht mehr bewegen. Ich habe nur auf dem Motorrad gezittert. Ich habe also nichts anderes getan, als P4 sicher nach Hause zu bringen und wieder gute Punkte zu sammeln, und wir haben auch wieder einen großen Schritt gemacht, wenn man bedenkt, wo wir in Argentinien waren und wo wir jetzt im Regen sind, was jetzt viel besser ist. Mit diesem Wochenende können wir sehr zufrieden sein."

Peter Öttl

Teammanager

"Australien war ein erfolgreiches Wochenende für uns. Ayumu holte die vierte Pole-Position des Jahres und Collin qualifizierte sich als Sechster in der Startaufstellung. In dem Rennen, das lange Zeit in Frage gestellt wurde, ob es überhaupt stattfinden kann, haben wir bei sehr, sehr schwierigen Bedingungen einen zweiten und einen vierten Platz geholt. Unter Bedingungen wie diesen, bei denen das Risiko eines Ausfalls enorm ist, war die Leistung beider sehr stark, um so fehlerfrei zu bleiben und obendrein schnell zu sein. Außerdem haben wir uns mit Ayumu in der Meisterschaft verbessert und den Rückstand stark verringert. Natürlich wäre es schön gewesen, das Wochenende mit einem Sieg zu beenden, nachdem wir unter allen Bedingungen sehr konkurrenzfähig waren, und damit die Führung in der Punktetabelle zu übernehmen. Ayumu musste jedoch sicherstellen, dass er das Rennen zu Ende bringt, und das war eine klare Priorität, die er sehr gut meisterte. Collins vierter Platz ist auch eine herausragende Leistung, wenn man bedenkt, dass wir zu Beginn der Saison bei solchen Bedingungen noch im letzten Viertel des Feldes waren, er hat sich in dieser Hinsicht im Laufe der Saison stark verbessert. Als Bonus konnten wir mit diesem starken Teamergebnis sozusagen unsere Führung in der Teamwertung ausbauen, was auch für das gesamte Team ein großer Erfolg ist. Das alles zusammen macht uns sehr zufrieden und wir können optimistisch auf das nächste Rennen blicken."

Australian GP 2023 – Sunday Moto3

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