20/08/2023

Sasaki holt Podest vor Veijer in fulminanter Podiumsschlacht

Nach 20 spektakulären Rennrunden auf dem Red Bull Ring bestieg Ayumu Sasaki vom LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP-Team dank seines dritten Platzes zum sechsten Mal in Folge das Podium, während Rookie-Polesetter Collin Veijer nur 0.017s dahinter auf Rang vier sein bisher bestes Saisonergebnis einfuhr.

Es sind Szenen, wie sie nur die Moto3 liefern kann. Kopf-an-Kopf-Duelle bis zur Linie, sodass ein Foto-Finish über Sieg und Niederlage entscheidet und auch darüber, ob ein Rookie seinem erfahrenen Teamkollegen das Podium wegschnappt oder nicht.

Zuvor aber kämpfte sich der von Startplatz acht aus ins Rennen gegangene Ayumu Sasaki schrittweise nach vorn, bis er in Runde 14 sogar zeitweise die Führung in dem engen Quartett, bestehend aus den KTM-Piloten Daniel Holgado, Deniz Öncü und Rookie-Kollege Collin Veijer, übernahm. Dass der Schlusssprint in diesem hitzigen Kampf nervenaufreibend und erbarmungslos werden würde, war allen Beteiligten und Zuschauen klar. Aus der Geraden heraus war der Japaner nahezu unschlagbar, doch auch die KTM-Pilopten wussten ihre Stärken auszuspielen und so ging der 22-Jährige, der im vergangenen Jahr auf dem Red Bull Ring siegreich war, als Führender in die letzte Runde, doch wieder wurde ihm die letzte Kurve zum Verhängnis. Das KTM-Duo verdrängte Sasaki schließlich auf Rang drei, was ihm weitere 16 WM-Punkte einbrachte, die ihn sicher auf der zweiten Position in der WM-Tabelle halten.

Nicht nur, dass ein Rookie es in seinem erst zehnten Rennwochenende die Pole-Position erringt, ist allein schon erstaunlich, aber das besagter Neuling im Rennen dann selbstbewusst im Siegeskampf mitmischt und sich zeitweise die Führung zurückeroberte, ist wahrlich faszinierend anzusehen. Die Rede ist natürlich von Collin Veijer, der mit diesem Lauf auf dem Red Bull Ring einmal mehr bewies, wie viel rohes Talent in ihm steckt. Nach einem guten Start reihte sich der Niederländer auf der dritten Position ein, zeigte sich aber schnell wieder auf P2 und fuhr in einer Gruppe aus sechs Moto3-Rennsiegern. Allmählich schrumpfte die Führungsgruppe auf vier Fahrer, sodass es nicht nur ein Duell der Fahrer war, sondern auch zwischen KTM und Husqvarna. Mit nur 18 Jahren diese Leistung gegen deutlich erfahrene Piloten abzurufen, ist grandios und das erste Podium nur noch eine Frage der Zeit. Mit P4 und nur 0.136s Rückstand zum Sieger Deniz Öncü erringt Veijer sein bisher bestes Saisonergebnis, an welches er in nur zwei Wochen, vom 01. - 03. September in Barcelona anknüpfen möchte.
Dank seiner 13 in Österreich errungenen Punkte schiebt sich der Younsgter auf den zwölften Platz in der WM, von wo aus ihm nur neun Punkte zur Top 10 fehlen und auch das LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP-Team liegt nur noch neun Punkte hinter RED BULL KTM AJO, was auch die Team-Wertung äußerst spannend gestaltet.

Ergebnisse

Rennen
1. Deniz ÖNCÜ/ TUR/ KTM
2. Daniel HOLGADO/ SPA/ KTM – (+0.005)
3. Ayumu SASAKI/ JAP/ HUSQVARNA – (+0.119)
4. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – (+0.136)

WM-Stand
1. Daniel HOLGADO/ SPA - 161
2. Ayumu SASAKI/ JAP – 135
3. Deniz ÖNCÜ/ TUR – 124
12. Collin VEIJER/ NED – 47

Team-Wertung
1. RED BULL KTM AJO – 189
2. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 182
3. ANGELUSS MTA TEAM – 174

Ayumu Sasaki

P3 - (+0.119)
Moto3 World Championship 2023 - P2 - 135 Punkte

"An diesem Wochenende hatten wir am Freitag und Samstag einige Probleme, und wir fanden erst am Samstagnachmittag heraus, was es war. Mein Team hat einen großartigen Job gemacht, um das Problem für heute fast zu beheben. Das Motorrad fühlte sich im Rennen viel besser an, obwohl es immer noch nicht perfekt war. Wir haben das Set-up vom letzten Jahr als Referenz verwendet. In der letzten Runde habe ich mein Bestes gegeben, aber leider habe ich den Sieg wieder in der letzten Kurve verloren. Der dritte Rang und der erneute Platz auf dem Podium waren wichtig für den weiteren Verlauf der Meisterschaft. Ich muss jetzt einfach ruhig bleiben und so weitermachen wie bisher. Es ist ein bittersüßes Gefühl, aber ich muss erst einmal damit zufrieden sein. Ich freue mich auf die kommenden Runden, vor allem auf die Asien-Tour."

Collin Veijer

P4 - (+0.136)
Moto3 World Championship 2023 - P12 - 47 Punkte

"Das Rennen war sehr gut und ich fühlte mich in den ersten Runden hinter Daniel Holgado recht komfortabel. Ich konnte sein Tempo mitgehen, auch wenn ich an einigen Stellen Zeit verloren habe, aber ich konnte immer wieder zu ihm aufschließen. Öncü überholte mich einige Male, aber insgesamt konnte ich das ganze Rennen über an ihnen dran bleiben. Als Ayumu schließlich zu unserer Gruppe stieß, kämpften nur noch wir vier um den Sieg, und ich bin mit dem Ergebnis auch wirklich sehr zufrieden. Ich war so nah dran am Podium, aber ich bin mir sicher, dass wir noch weitere Chancen bekommen werden. Es ist sehr ermutigend zu wissen, dass wir mit den Besten kämpfen können. Einmal mehr haben wir an diesem Wochenende einen großen Schritt gemacht, und ich hoffe, dass ich weiter lernen und mich verbessern kann."

Peter Öttl

Teammanager

"Bei Collin hat man in den letzten Rennen schon gesehen, dass da eine deutliche Steigerung stattgefunden hat. Vor diesem Wochenende haben wir natürlich gehofft, dass er das auch hier wieder bestätigen kann. Er hat dann schon am Freitag mit der zweitschnellsten Zeit seine Top-Form bewiesen und dann die Pole zu holen, war eine enorme Leistung. Heute, im Rennen, ist er in der Vierer-Gruppe bis ins Ziel gefahren und hat letztlich auch um das Podium gekämpft. Am Ende haben zum Sieg nur 13 Hundertstel gefehlt. Der vierte Platz ist ihm sehr sehr hoch anzurechnen. Ich denke wir können von Collin noch einiges erwarten, sollten die Erwartungen aber auch nicht in Druck umwandeln lassen.
Ayumu hatte hingegen eher schwierige Trainingssessions. Sein Team hat eine gute Lösung für das Rennen gefunden, womit er absolut konkurrenzfähig war und hat sich so auch von Startplatz acht bis an die Spitze vorgekämpft. Leider haben wir den Sieg in der letzten Kurve verloren. Das ist schade, aber wichtig war der dritte Platz für die WM allemal. Ayumu hatte auch großes Glück, dass er nicht gestützt ist, als Masia seinen technischen Defekt erlitt. Leider war das Glück dann am Ende nicht ganz auf unserer Seite, aber es war das sechste Podium in Folge und das ist außergewöhnlich gut."

Austrian GP 2023 - Sunday Moto3

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