Veijer fällt Kurve 11 zum Opfer, Suzuki starker Neunter
Ein tragischer Fehler von Pole-Mann Collin Veijer vereitelt den erhofften Heimsieg für das deutsche LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3 - Team, während Tatsuki Suzuki am Sachsenring mit aller Kraft um einen starken neunten Platz kämpfte.
Manchmal liegen Freud und Leid so nah beieinander. Vor den Augen eines nahezu ausverkauften Sachsenrings ging Hoffnungsträger Collin Veijer an Start des Moto3-Rennens und setzte sich beherzt in den ersten Kurvenpassagen durch, um als Führender die erste Runde der 3,67 km langen Traditionsrennstrecke zu umrunden. Unter frenetischem Jubel begann das Rennen des 19-Jährigen und endete leider anders als erhofft. Auf seiner zweiten Runde bog der Niederländer in die tückische Kurve 11, auch bekannt als Ralf-Waldmann-Kurve, ein und verlor in Führung liegend das Vorderrad seine flinken Husqvarna. Entsetzen in den Gesichtern der Fans und seines Teams. Das sicher geglaubte Heim-Podium, begraben im Kies einer Kurve, die absolut keine Fehler verzeiht, denn es ist die erste Rechtskehre nach einer endlos langen Linkspassage. Dies macht die Reifen aufgrund der abfallenden Temperatur auf der rechten Seite extrem empfindlich für den Richtungswechsel. Beherzt richtete Veijer seine sichtlich geschundene Maschine auf und kämpfte. Er kämpfte bis zum bitteren Ende – für seine Ehre, die Fans und sein Team, welches an diesem Wochenende so unermüdlich für den Erfolg gearbeitet hat. Der Crash tat der Pace des Youngsters keinen Abbruch und so vermochte er es sogar, den Punkterängen wieder gefährlich nahe zu kommen. Als Achtzehnter wurde Collin Veijer von den deutschen Fans gefeiert wie ein Sieger, was die Enttäuschung über den Patzer etwas lindern sollte.
Der deutsche Rennstall hatte in dem 23-Runden-Thriller allerdings noch ein weiteres Eisen im Feuer, denn auch Tatsuki Suzuki lieferte einen starken Kampf um die Top 10. Zu Beginn des neunten Saisonlaufs verlor der Fahrer mit der Startnummer 24 eine Position, die er sich in den darauffolgenden Runden zurückeroberte. Die Führungsgruppe fuhr Rad an Rad, ehe sich nach einem Drittel der Renndistanz eine Lücke auftat. Der Japaner bewegte sich weitestgehend in der Verfolgergruppe um die achte Position herum und führte diese zeitweise an, doch die über zwei Sekunden klaffende Lücke vermochte auch keiner seiner Kontrahenten mehr zu schließen. Der 26-Jährige beendete den LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix von Deutschland auf dem neunten Platz, der ihm sieben Punkte auf sein WM-Konto spülte und ihn auf Platz 15 im Ranking aufsteigen ließ.
In all dem Drama, der Enttäuschung und auch Freude haben Collin Veijer und Tatsuki Suzuki sich und der Welt einmal mehr bewiesen, dass sie zu den Spitzenkandidaten der diesjährigen Moto3-Weltmeisterschaft gehören. Mit den positiven Eindrücken verabschiedet sich das gesamte LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3 - Team in großer Dankbarkeit für die unvergleichliche Unterstützung der Fans in die Sommerpause, aus der sie noch gestärkter zum Silverstone Grand Prix vom 02. - 04. August zurückkehren möchten.
Ergebnisse
Rennen
1. David ALONSO/ COL/ CFMOTO
2. Taiyo FURUSATO/ JPN/ HONDA – (+0.187)
3. Ivan ORTOLA/ SPA/ KTM – (+0.339)
9. Tatsuki SUZUKI/ JPN/ HUSQVARNA – (+5.685)
18. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – (+39.387)
Fahrerweltmeisterschaft
1. ALONSO David/ COL – 179
2. ORTOLA Ivan/ SPA –121
3. HOLGADO Daniel/ SPA – 120
4. VEIJER Collin/ NED – 115
15. SUZUKI Tatsuki/ JPN – 38
Teamweltmeisterschaft
1. CFMOTO ASPAR TEAM – 217
2. MT HELMETS -MSI – 193
3. RED BULL GASGAS TECH3 – 164
4. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 153