24/09/2023

Sasaki holt im Indien-Spektakel P3, Veijer verliert Podium in vorletzter Kurve

Der Buddh International Circuit sorgte im Rennen der Moto3 für eine weitere sensationelle Schlacht, in der auch das LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3-Duo auf letzter Rille mit- und gegeneinander kämpfte. Ayumu Sasaki überquerte schließlich als Dritter die Ziellinie, die Teamkollege Collin Veijer nach einer Kollision in der letzten Runde nicht mehr zu sehen bekam.

Es waren haarsträubende Szenen in der letzten von 16 Runden auf der indischen Strecke, die an diesem Wochenende die allerersten Rennen der Motorrad Weltmeisterschaft ausrichtete.
Ayumu Sasaki, der sich über alle drei Tage kontinuierlich steigerte, mischte von seinem dritten Startplatz aus gleich im Geschehen mit, indem er auf Position 2 die Verfolgung von Jaume Masia aufnahm. Lange Zeit wirkte es, als sei der Japaner schneller und als studiere er den Spanier, doch nach knapp elf gefahrenen Runden, konnte der 22-Jährige die Führungspace nicht länger mitgehen, während sich von hinten die nächste Gefahr näherte. Kein geringerer als Teamkollege Collin Veijer und Landsmann Kaito Toba pirschten sich mit großen Schritten an den bis dahin Zweitplatzierten heran. Die finalen drei Runden entwickelten sich zu einem Krimi, dessen Ende bis zur Linie offen blieb. Kaum ein Blatt passte zwischen das Trio im Kampf um die verbleibenden zwei Podestplätze, doch zwei Kurven vor Schluss kam es im hitzigen Duell zur Berührung zwischen den Teamkollegen, die Veijer bedauerlicherweise zu Boden riss.

Für den jungen Niederländer, der über 16 schweißtreibende Runden eine absolut fantastische Vorstellung lieferte, war es ein bitteres Ende. In der Schlacht um sein allererstes Grand Prix Podium kämpfte der erst 18-Jährige Moto3-Rookie beharrlich mit allem, was in seiner Macht stand. Vom Start gut weggekommen, pirschte sich Collin Veijer schnell auf den dritten Rang, von wo aus er die Verfolgung seines Teamkollegen Sasaki aufnahm. Nutznießer seiner starken Solo-Pace war Kaito Toba, der dann zum finalen Angriff ansetzte und damit den Fahrern des deutschen Rennstalls das Leben schwer machte. Für Collin Veijer hätte es das erste Podium werden können, doch in nur einer Woche wird er gestärkt aus dem ersten Indien Grand Prix in das Rennen in Japan starten, wo er versuchen wird, da anzusetzen, wo er am Buddh International Circuit so eindrucksvoll aufgehört hat. Glücklicherweise blieb Veijer unverletzt.

In der Weltmeisterschaftswertung entwickelt sich indes ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Daniel Holgado, Jaume Masia und LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP-Pilot Ayumu Sasaki, der nur einen Zähler hinter dem punktgleichen Duo liegt, bevor es für ihn auf heimischen Boden vom 29.09. - 01.10.2023 beim Grand Prix von Japan wieder um Sieg Nummer 1 in dieser Saison als auch die WM-Führung gehen wird.

Ergebnisse

Rennen
1. Jaume MASIA/ SPA/ HONDA – (+0.036)
2. Kaito TOBA/ JAP/ HONDA – (+5.477)
3. Ayumu SASAKI/ JAP/ HUSQVARNA – (+5.784)
DNF Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA

WM-Stand
1. Daniel HOLGADO/ SPA – 174
2. Jaume MASIA/ SPA/ – 174 (-0)
3. Ayumu SASAKI/ JAP – 173 (-1)
13. Collin VEIJER/ NED – 58 (-103)

Team-Wertung
1. RED BULL KTM AJO – 240
2. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 231 (-9)
3. LEOPARD RACING – 224 (-16)

Ayumu Sasaki

P3 - (+5.784)
Moto3 World Championship 2023 - P3 - 173 Punkte

"Heute habe ich nicht erwartet, dass der Vorderreifen so schnell abbaut, aber das tat er, und ich musste die Front viel zu sehr pushen. Das war schade, denn am Anfang war ich so zuversichtlich, als ich hinter Masia lag. An einem so heißen Wochenende haben wir noch einiges an Arbeit vor uns, aber wir wissen, dass wir an diesem Wochenende Fortschritte gemacht haben. Diese Erkenntnisse können wir mit nach Indonesien und Thailand nehmen. In der vorletzten Kurve war es sehr schade, dass ich meinen Teamkollegen berührte, denn er fuhr fantastisch. Ich wollte ihn nicht berühren, aber als ich auf die Bremse ging, überholte ich ihn, und ich glaube, er ließ die Bremse ein wenig zu früh los. Wir waren alle am Limit, aber wir sind Teamkollegen, die sich gegenseitig helfen, und ich hoffe, dass wir unsere gute Beziehung fortsetzen können, denn das war auf keinen Fall Absicht. Ich möchte mich entschuldigen, und ich glaube, dass er bald sein erstes Podium erreichen wird. Meine Pace im Rennen war gut, aber es ist leicht, vorne Fehler zu machen, also blieb ich hinter Masia. Ich weiß, dass ich um die Weltmeisterschaft kämpfe, deshalb ist jeder Punkt wichtig. Ich wollte nicht zu viel Druck machen. Jetzt geht es nach Motegi, meiner Heimstrecke, und hoffentlich werden wir stärker zurückkommen."

Collin Veijer

DNF
Moto3 World Championship 2023 - P13 - 58 Punkte

"Heute war wieder einmal ein guter Tag, und die Bedingungen waren ähnlich wie im FP3 gestern, so dass ich gut auf das Rennen vorbereitet war. Ich fühlte mich im Rennen super gut, obwohl ich auf der Geraden, wo mich alle überholten, zu kämpfen hatte. Nach ein paar Runden fanden wir aber unser Tempo, und ich war an einem Punkt allein unterwegs, also versuchte ich, die Lücke zu den Fahrern vor mir zu schließen. Es war nicht einfach, an Ayumu heranzukommen, aber es ist uns gelungen. Insgesamt war es ein gutes Rennen, auch wenn es wirklich schade war, dass ich auf diese Weise ausgeschieden bin, aber insgesamt können wir mit der Leistung an diesem Wochenende sehr zufrieden sein. Ich bin froh, dass es jetzt in Japan weitergeht, und wir werden sehen, wie es dort ausgeht, aber ich werde garantiert wieder mein Bestes geben."

Peter Öttl

Teammanager

"Das Positive war, dass wir das gesamte Wochenende mit beiden Fahrern konkurrenzfähig waren. Ayumu ist wieder aus der ersten Reihe gestartet und Collin hat auch an allen drei Tagen eine super Pace gehabt. Wir waren sehr glücklich über seinen neunten Startplatz. Normalerweise hat er im Regen noch ein paar kleine Schwierigkeiten, daher war das eine sehr gute Ausgangslage für das Rennen. Ayumu hat lange Zeit um einen Sieg gekämpft und auch Collin hat eine tolle Aufholjagd hingelegt und sogar zu Ayumu aufgeschlossen, der seinerseits etwas den Anschluss zu Masia verloren hatte. Es ging dann für beide darum, auf dem Podium zu stehen. Leider ist das nicht ganz geglückt, da die beiden in der letzten Runde kollidiert sind. Das war von keinem der beiden Absicht. Collin wollte unbedingt auf das Podium und Toba machte hinter ihm Druck. Er hat folglich einiges riskieren müssen. Für Ayumu war es für die WM sehr wichtig, auf dem Podium zu stehen. Der Rückstand in der Weltmeisterschaftswertung hat sich somit auf nur einen Punkt verkürzt und Collin wird sicher in den nächsten Rennen seine Chance bekommen, auf dem Podium zu stehen."

Indian GP 2023 – Sunday Moto3

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