15/10/2023

Veijer Vierter nach Jagd auf Indonesien-Podium, Sasaki mit Pech noch vor Rennstart

Der 15. Grand Prix der Saison auf der indonesischen Insel Lombok entwickelte sich zu einem Kamikaze-Rennen, in dem LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto3-Team-Rookie Collin Veijer einen grandiosen Kampf ums das Podium führte, welches er um Haaresbreite verpasste. Der derzeit WM-Zweite, Ayumu Sasaki, vermochte seine WM-Position trotz eines punktlosen Ergebnisses auf P18 zu halten.

Die 20 Rennrunden wurden bei 31°C flirrender Hitze und über 60% Luftfeuchtigkeit zur absoluten Zerreißprobe für Mensch, Maschine und die abertausenden Fans, die entlang des 4,3 km langen Mandalika Street Circuits frenetisch der Podiumsschlacht folgten und Zeuge von einem packenden Finale wurden. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Rookie Collin Veijer. Der Niederländer kam stark von der Linie weg und reihte sich bereits nach der ersten Kurve an der zweiten Position ein. Von da aus begann ein unerbittlicher Positionskampf, an dem zwischenzeitlich bis zu zehn weitaus erfahrene Fahrer als der 18-Jährige beteiligt waren. Collin Veijer, der seinem Traum vom ersten Grand Prix Podium mit jedem Rennen näher kommt, zeigte das gesamte Wochenende über eine fantastische Entwicklung und wurde schließlich mit nur 0,060s Rückstand auf dem vierten Platz mit weiteren 13 WM-Punkten belohnt, was ihn auf den 12. WM-Rang schiebt.

Weniger glücklich verlief der Rennsonntag für Ayumu Sasaki. Dem Japaner passierte bereits in der Sighting Lap ein kostspieliger Fehler. Ein Rutscher versetzte seine Crew wenige Minuten vor dem Rennstart noch einmal in Aufruhr, doch pünktlich zum Ausgehen der Lichter war Sasaki bereit, von Startposition elf um die WM-Führung zu kämpfen. Dieses Mal jedoch machte ihm das Schicksal kein leichtes Spiel. Ein sturzbedingtes Problem mit dem Getriebe und ein verpatzter Start ließ den 23-Jährigen noch vor Turn 1 auf den letzten Platz zurückfallen. Trotz des finalen 18. Platzes behält Sasaki seinen zweiten WM-Rang inne, bevor es in nur einer Woche in Australien die Chance auf Revenge gibt. Auf Phillip Island wird der Hoffnungsträger des deutschen Moto3-Rennstalls vom 20. - 22. Oktober versuchen, die 16 Punkte Rückstand auf Jaume Masia zu verkürzen.

Ergebnisse

Rennen
1. Diogo MOREIRA/ BRA/ KTM
2. David ALONSO/ SPA/ GASGAS – (+0.107)
3. David MUÑOZ/ SPA/ KTM – (+0.130)
4. Collin VEIJER/ NED/ HUSQVARNA – (+0.190)
18. Ayumu SASAKI/ JAP/ HUSQVARNA – (+19.692)

WM-Stand
1. Jaume MASIA/ SPA/ – 209
2. Ayumu SASAKI/ JAP – 193 (-16)
3. Daniel HOLGADO/ SPA - 192 (-17)
12. Collin VEIJER/ NED – 76 (-133)

Team-Wertung
1. LIQUI MOLY HUSQVARNA INTACT GP – 269
2. RED BULL KTM AJO – 266 (-3)
3. LEOPARD RACING – 259 (-10)

Ayumu Sasaki

P18 (+19.692)
Moto3 World Championship 2023 - P2 - 193 Punkte

"Zuallererst möchte ich mich beim Team für meinen Fehler in der Outlap entschuldigen. Nach diesem Sturz hat meine Crew einen tollen Job gemacht, um das Motorrad zu reparieren, aber leider nicht zu 100 Prozent. Deshalb konnte ich nicht so fahren, wie ich es wollte, und beendete das Rennen auf P18. Heute lief es nicht so gut, es begann mit einem Fehler, aber ich habe daraus gelernt und wir müssen positiv bleiben und weitermachen. Australien in einer Woche ist eine weitere Chance, das heißt, wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern vielmehr wieder angreifen und sehen, was wir dort erreichen können."

Collin Veijjer

P4 (+0.190)
Moto3 World Championship 2023 - P12 - 76 Punkte

"Wie gestern hatte ich wieder ein gutes Gefühl und auch die Pace war stark, so dass ich in der Lage war, zu kämpfen. Der Start war nicht schlecht, denn ich konnte sofort P2 übernehmen und Moreira in der ersten Kurve überholen. Dann aber blieb ich bis zu einem Punkt zurück, als ich ihn überholte, aber sie kamen zurück und überholten mich in Kurve neun, denke ich. Wie auch immer, ich denke, wir sind insgesamt ein sehr gutes Rennen gefahren, auch wenn wir das Podium wieder ganz knapp verpasst haben, um 0,06 Sekunden oder so ähnlich. Wir werden also versuchen, das nächste Mal in Australien wieder zu kämpfen, und wir werden sehen, was dort passiert, aber ich bin bereit."

Peter Öttl

Teammanager

"Das Rennen ist für Ayumu sehr unglücklich verlaufen. Er ist bereits in der Sighting-Lap gestürzt und hat quasi im Rennen an den Folgen des Sturzes gelitten. Er hatte ein Problem mit dem Getriebe, das von dem Sturz herrührte. Das Einzige, was er machen konnte, war sich anzupassen und das Rennen zu beenden. Leider hat es nicht mehr für Punkte gereicht, dennoch sind wir in der Weltmeisterschaft mit 16 Punkten Rückstand auch weiterhin im Rennen und das ist das Wichtigste am heutigen Tag.
Bei Collin haben wir mit Startplatz vier nicht nur eine starke Trainingsleistung gesehen, vielmehr hat er dies auch im Rennen mit seinem Speed und entschlossenen Überholmanövern unterstrichen. Es fehlt lediglich etwas an Härte, aber das wird er sich sicherlich im Laufe der nächsten Rennen noch aneignen. Dann reicht es hoffentlich auch für das Podium. Natürlich ist der vierte Platz für ihn zum zweiten Mal in dieser Saison ein sehr gutes Ergebnis, aber ich traue ihm dieses Jahr durchaus noch zu, aufs Podium zu fahren. Seine Leistung überzeugt uns auf ganzer Linie, da gibt es nichts zu meckern und auch Ayumu wird in den nächsten Rennen zurückkommen. Das Ziel ist es ganz klar, bis zum letzten Rennen um die Weltmeisterschaft zu kämpfen."

Indonesia GP 2023 – Sunday Moto3

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