02/06/2024

Darryn Binder: "Wir müssen das Positive mitnehmen."

In dem auf 12 Runden reduzierten Moto2 Grand Prix von Italien legte LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto2-Pilot Darryn Binder von seinem fünften Startplatz aus sehr gut vor, doch leider war sein Kampf in der Spitzengruppe zu Rennmitte früher vorbei als gewollt. Moto2-Rookie Senna Agius beendete den Mugello-Sprint schließlich als Siebzehnter und nimmt viele Erkenntnisse mit in die kleine Sommerpause vor dem Assen Grand Prix.

Bis zu Runde 6 des Italien Grand Prix in Mugello erlebte Darryn Binder ein durchaus befreiendes Wochenende. Dann schlug das Schicksal zu, welches aber den bis dahin verbuchten Aufwärtstrend nicht zu untergraben vermochte. Nach seinem starken Qualifying ging Binder aus Reihe zwei von der fünften Position an den Start, von dem er sehr gut wegkam und sich als Dritter in den ersten Runden behauptete. Inmitten der 7-Mann starken Führungsgruppe kämpfte der 26-Jährige beharrlich, verlor aber gegen Rennmitte einige Positionen und kämpfte sich bis auf die vierte Position zurück, als ein kleiner Fehler alles zunichte machte. In Kurve 8, der berühmt berüchtigten Arrabbiata, rutschte ihm das Vorderrad seiner Kalex weg, die bei dem Crash übel zugerichtet wurde. Trotz der persönlichen Enttäuschung nimmt der ehemalige MotoGP-Fahrer viele positive Eindrücke mit und freut sich dennoch über die wichtigen Entwicklungsschritte, die er an diesem Wochenende zusammen mit seiner Crew erarbeitet hat und die auch die Grundlage für einen erfolgreichen Assen Grand Prix in vier Wochen bilden sollen.

Für LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP-Teamkollege Senna Agius war es indes kein leichtes Wochenende in der Toskana, doch auch der Moto2-Rookie nimmt aus diesen drei actionreichen Tagen auf einer für ihn neuen Strecke viel mit. Als einziger Fahrer im Moto2-Feld ist er noch nie zuvor in Mugello gewesen. Vom 26. Startplatz aus stand der 18-Jährige vor einer großen Herausforderung und auch wenn er es nicht bis in die Punkteränge geschafft hat, so gehört seinem um neun Positionen verbesserter 17. Rang Respekt gezollt, zumal das 5,25 km lange Autodromo Internazionale del Mugello Mensch und Maschine viel abverlangt.

In vier Wochen, vom 28. - 30. Juni, wartet mit der Dutch TT ein weiteres Saison-Highlight auf die Truppe aus Memmingen und schon jetzt freuen sich die beiden Moto2-Protagonisten des deutschen Rennstalls, in den Niederlanden mit den gewonnenen Erkenntnissen wieder anzugreifen.

Ergebnisse

Rennen
1. Joe ROBERTS/ USA/ KALEX
2. Manuel GONZALEZ/ SPA/ KALEX – (+0.067)
3. Alonso LOPEZ/ SPA/ BOSCOSCURO – (+0.934)
17. Senna AGIUS/ AUS/ KALEX – (+15.564)
DNF Darryn BINDER/ RSA/ KALEX

Fahrerweltmeisterschaft
1. GARCIA Sergio/ SPA – 122
2. ROBERTS Joe/ USA – 115
3. OGURA Ai/ JPN – 99
17. AGIUS Senna/ AUS – 16
24. BINDER Darryn/ RSA – 5

Senna Agius

P17 - (+15.564)
Moto2 World Championship 2024 - P17 - 16 Punkte

"Es war eines dieser Wochenenden, an denen ich damit kämpfte, ein Gefühl für das Motorrad zu bekommen. Wir haben viel ausprobiert, und ich habe auch meinen Fahrstil geändert, um es besser zu machen: Es stimmt, dass wir uns verbessert haben, aber wir konnten nicht mit den Schritten mithalten, die die anderen gemacht haben. Es war ein nervenaufreibendes Wochenende, aber wir werden daraus lernen und in Assen wieder angreifen."

Darryn Binder

DNF
Moto2 World Championship 2024 - P24 - 5 Punkte

"Wir kamen mit dem festen Plan nach Mugello, am Freitag mit dem Motorrad rauszufahren und so viele Runden wie möglich zu drehen. Ich fühlte mich auf Anhieb sehr schnell und konkurrenzfähig, nachdem ich zwei oder drei fliegende Runden gedreht hatte. Das Gefühl für das Motorrad und für die Strecke war wirklich gut. Im Laufe des Wochenendes nahmen wir kleine Änderungen vor, vor allem, um uns auf das Rennen einzustellen. In jeder Session konnten wir uns verbessern, was zu einem guten Gefühl führte, und es gelang uns, eine gute Startposition zu erreichen. Im Rennen hatte ich einen guten Start, ich war in der Gruppe und beobachtete die Jungs ein bisschen und spielte ein bisschen. Bis dahin habe ich mich supergut gefühlt. Ich bin enttäuscht von mir selbst, weil ich einen Fehler gemacht habe, denn ehrlich gesagt ist das der letzte Ort, an dem ich einen Sturz erwartet hätte. Ich war schnell, fühlte mich sehr wohl, wenn auch vielleicht ein bisschen zu wohl. Ich habe nichts anders gemacht als in den Runden zuvor. Ich bin reingefahren und leider ist das Vorderrad weggerutscht. Bei dem Tempo konnte ich es leider nicht mehr retten. Es ist super enttäuschend, aber gleichzeitig nehme ich das Positive aus diesem Wochenende mit, blicke nach Assen und will dort den Schwung beibehalten."

Jürgen Lingg

Teammanager

"Darryn hat uns an diesem Wochenende viel Freude bereitet. Er hatte am Freitag einen guten Start und verbesserte sich weiter, was er mit einem Start aus der zweiten Reihe krönte. Im Rennen fuhr er gut in der Spitzengruppe mit. Von außen betrachtet schaute es sehr komfortabel aus. Es schien nicht so, als ob er über dem Limit fahren müsste. Deshalb waren wir auch etwas überrascht, dass er gestürzt ist. Es ist schade, denn wir hätten uns für Darryn gefreut, wenn er das Rennen hätte beenden können. Das wäre sicherlich ein Top-Ergebnis gewesen. Trotzdem müssen wir das Positive mitnehmen. Er hat seinen Speed und vor allem einen starken Rhythmus gefunden. Wir hoffen, dass er es beim nächsten Mal wieder abrufen kann. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht, denn das war ein ziemlich heftiger Sturz.
Mit Senna waren wir bis zu einem gewissen Grad darauf vorbereitet, dass es kein einfaches Wochenende werden würde. Er war der einzige Fahrer in der Moto2, der noch nie hier war. Man muss das einfach berücksichtigen und besonders nach einem solch positiven Wochenende wie Barcelona ist es für einen jungen Fahrer schwer zu verstehen. Die Moto2 ist unversöhnlich, wenn es um solche Dinge geht. Aber Senna und seine Crew machen einen großartigen Job und ich denke, er wird bald wieder gute Ergebnisse einfahren."

Pictures Moto2 – Mugello Sunday

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