27/11/2023

Binder und Agius nehmen mit Valencia-Test Kurs auf 2024

Mit neuer Fahrerpaarung begann die Moto2-Mannschaft des LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP-Teams am Montag nach dem Valencia Grand Prix auf dem Ricardo Tormo Circuit mit den Vorbereitungen für die Saison 2024. Dabei testeten Darryn Binder und Neuzugang Senna Agius ausgiebig mit den zwei großen Neuerungen des kommenden Jahres - Pirelli-Reifen und WP-Federelementen.

Darryn Binder, der am Sonntag eine verletzungsreiche erste Moto2-Saison hinter sich gebracht hat, blickte nur einen Tag später bereits gen Zukunft und sammelte seine ersten Eindrücke auf Pirelli-Reifen des neuen Reifen-Ausrüsters der Moto2- und Moto3-Klassen. Doch nicht nur darauf musste das heutige Augenmerk bei der Testarbeit gelegt werden, sondern auch auf die neuen Dämpfungselemente der österreichischen Firma WP, mit denen das Team ab sofort unterwegs sein wird. Die neuen Grip-Eigenschaften bedeuteten viel Experimentieren in den drei einstündigen Trainings-Sessions, die den Teams an einem weiteren sonnigen Tag auf der Strecke von Valencia zur Verfügung standen. Am Ende zog der Südafrikaner, für den an diesem Montag die zweite Saison im deutschen Rennstall begann, ein positives Resümee seiner ersten Testarbeit, welches er am Mittwoch, bei einem weiteren Test vor der verdienten Winterpause nochmals vertiefen kann.

Für den neuen Stammfahrer in der LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto2-Box, Senna Agius, waren die Pirelli-Reifen kein komplettes Neuland mehr, denn der 18-Jährige hatte bereits im September in Barcelona die Chance, als Ersatzfahrer für den damals verletzten Binder, am Montagstest des italienischen Reifenhersteller teilzunehmen. Dennoch betrat der Australier an seinem ersten offiziellen Tag als Vollzeit-Moto2-WM-Pilot unbekanntes Terrain und begann, sich mit neuer Crew und der neuen WP-Suspension einzuspielen. Das gelang dem frisch gebackenen Moto2-Europameister 2023 sehr gut. Auch er kann am Mittwoch noch einmal wichtige Daten für die kommende Saison sammeln.

Darryn Binder

"Insgesamt war es ein ziemlich guter Tag, ich bin recht zufrieden, wie es gelaufen ist. Es war das erste Mal für mich, dass ich auf Pirelli-Reifen gefahren bin, denn leider habe ich den letzten Test wegen einer Verletzung verpasst. Wir sind also heute Morgen rausgerollt und alle Augen waren nicht nur auf Pirelli gerichtet, denn wir haben auch die Dämpfungselemente auf WP umgestellt. Es war also ein bisschen eine Kombination, um erste Eindrücke zu sammeln. Aber ich fühlte mich schnell wohl und machte dort weiter, wo ich gestern aufgehört hatte, mit den gleichen Rundenzeiten und so weiter. Am wichtigsten ist, dass ich viel Vertrauen in die Reifen hatte, die ein gutes Feedback geben. Das bedeutet also, dass ich wirklich verstehen kann, wo das Limit liegt, oder anders gesagt, ich fühlte mich sicher. Das war ziemlich positiv. Im Laufe des Tages habe ich kleine Verbesserungen erzielt, und eine Sache ist klar, dass wir nun hinten viel mehr Grip haben. Der Vorderreifen hat viel mehr Grip, aber auch der Hinterreifen ist einfach erstaunlich im Vergleich zu früher. Unser Ziel heute war es also, das Motorrad darauf abzustimmen, vor allem beim Bremsen, und auch die Motorbremse so anzupassen, damit das Heck die Front nicht zu sehr pusht. Wir haben also mit all diesen Dingen gespielt und dabei gute Fortschritte gemacht. Leider hatte ich einen kleinen Sturz, als ich am Kurveneingang etwas zu lange am Gas blieb, weshalb die Front einknickte. Zum Glück geht es mir gut, und insgesamt bin ich sehr zufrieden. Es ist cool, ein bisschen unterschiedliche Reifen zu haben. Das wird nächstes Jahr interessant sein zu sehen, wie sie sich über die Renndistanz verhalten, denn ich habe das Gefühl, dass bei jeder Ausfahrt, bei der wir den gleichen Reifen behalten haben, ein kleiner Abbau zu sehen war. Das ist etwas, was ich nicht gewohnt bin, denn die früheren Reifen waren wirklich stabil, auch wenn sie am Anfang nicht super viel Grip vermittelten, aber zum Ende hin war es genau dasselbe. Auf jeden Fall wird es interessant werden, und bisher hat es mir viel Spaß gemacht. Im Moment arbeiten wir vor allem daran, den Pirelli optimal zu nutzen. Wir müssen versuchen, das Motorrad zu stoppen, ohne dass der Hinterreifen die Front pusht, denn der Hinterreifen hat so viel Grip, dass ich vorne ein bisschen Chattering hatte. Aber insgesamt sind wir mit diesen Reifen auf einem guten Weg."

Senna Agius

"Es war ein ziemlich guter Tag, auch wenn ich mit so vielen neuen Dingen wie einer anderen Crew, neuen Reifen und einem neuen Fahrwerk zurechtkommen musste. Es ist schön, einzusteigen und ein gutes Gefühl zu haben, konkurrenzfähig zu sein oder anders gesagt, ein konkurrenzfähiges Gefühl mit dem Motorrad zu haben. Wir haben viele verschiedene Kombinationen mit dem Fahrwerk und verschiedenen Reifenoptionen ausprobiert. Ich denke also, ich kann mit meinem ersten offiziellen Tag in der Moto2 sehr zufrieden sein. Morgen werden wir einen Ruhetag einlegen und uns alle heute gesammelten Informationen ansehen, um am Mittwoch einen soliden letzten Testtag in diesem Jahr zu haben. Ein großes Dankeschön an das Team und alle Beteiligten für den herzlichen Empfang. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein, und ich denke, wir können sagen, dass wir zum Einstand einen guten Job gemacht haben. Am wichtigsten ist, dass ich mich wohl fühle und bereit bin, am Mittwoch weiterzumachen. Ich kannte den Pirelli schon vom Barcelona-Test im letzten September, also ist die Aufgabe jetzt, diesen Reifen zum Funktionieren zu bringen, denn das nächste Mal werden wir damit Rennen fahren. Im September ging es nur darum, ein schnelles Gefühl zu bekommen, denn fünf Tage später wechselten wir wieder zum Material des bisherigen Ausrüsters. Aber ich habe das Gefühl, dass jetzt alles besser funktioniert, denn WP ist hier mit der neuesten Entwicklung in Bezug auf die neue Aufhängung für uns, die ebenfalls gut funktioniert. Aber meiner Meinung nach funktionieren die Pirelli beim zweiten Mal, als ich sie ausprobiert habe, viel besser als beim ersten Mal."

Valencia-Test – Monday Moto2

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