10/03/2024

Schwieriger Saisonauftakt für Binder & Agius im Reifenpoker von Katar

Hoffnungsvoll sind Darryn Binder und Senna Agius vom LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Moto2-Team in das Auftaktrennen auf dem Lusail International Circuit gestartet. Doch es sollte ein unbezwingbarer Reifenpoker und herausfordernder Kampf bis zur Linie werden, die der australische Rookie als Siebzehnter vor seinem südafrikanischen Teamkollegen überquerte.

Die Bedingungen wechseln in Katar signifikant von Tag zu Nacht, was die Reifenwahl schwierig gestaltet. Aufgrund der fehlenden Trainingszeit vom verregneten Freitagabend und der nur kurzen Qualifying-Session am Samstagabend bei ähnlichen Bedingungen wie zum Rennen, blieb den Fahrern und Teams Nichts als zu pokern, welche Kombination von Reifen am besten über die Renndistanz funktionieren würde.
Der deutsche Rennstall, wie auch viele weitere namhafte Fahrer und Teams, setzten auf den harten Vorder- und Hinterradreifen von Pirelli. Im Laufe des Rennens stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht die ideale Wahl für das Rennen unter Flutlicht war.

Darryn Binder, der gut in das erste Rennwochenende des Jahres gestartet war, kam solide vom Start weg und machte zwei Positionen auf seine Konkurrenten gut. Schnell bemerkte der Südafrikaner, dass seine Reifen früher als gewünscht an Performance nachließen und so versuchte er mit allem was ihm zur Verfügung stand, einen mögliches Top 10-Resultat zu verteidigen. Nachdem sich der 26-Jährige zuvor im Startgerangel gut zu behaupten wusste, musste er schließlich zusehen, wie er sukzessive an Boden und so auch Position um Position verlor. In der letzten von 18 Runden musste er sich auch seinem neuen Teamkollegen geschlagen geben. Dank seiner Erfahrung weiß Binder dieses dennoch sehr lehrreiche Wochenende einzuordnen und blickt zuversichtlich auf die nächste Chance in nur zwei Wochen.

Moto2-Rookie Senna Agius vermochte es nicht, in der Startphase über die Top 18 hinauszukommen, denn auch er kämpfte zügig mit nachlassenden Reifen. Der 18-Jährige gab jedoch nicht auf und biss sich bis zum Ende durch. Er verwaltete sein Rennen bestmöglich und konnte so sogar noch Darryn Binder auf den letzten Metern der 5,38km langen Strecke überholen. Damit beendete er seinen ersten Saisonlauf nur zwei Positionen hinter den Punkterängen als Siebzehnter.

Jetzt heißt es, die Qatar-Enttäuschung schnell abzuhaken und den Blick auf den nächsten Saisonlauf beim Portugal Grand Prix in Portimao zu richten, der vom 22. - 24. März auf der Agenda steht.

ERGEBNISSE

Rennen
1. Alonso LOPEZ/ SPA/ BOSCOSCURO
2. Barry BALTUS/ BEL/ KALEX – (+0.055)
3. Sergio GARCIA/ SPA/ BOSCOSCURO – (+0.742)
17. Senna AGIUS/ AUS/ KALEX – (+27.060)
18. Darryn BINDER/ RSA/ KALEX – (+28.515)

Fahrerweltmeisterschaft
1. LOPEZ Alonso/ SPA – 25
2. BALTUS Barry/ BEL – 20
3. GARCIA Sergio/ SPA – 16
17. AGIUS Senna/ AUS – 0
18. BINDER Darryn/ RSA – 0

Senna Agius

P17 - (+27.060)
Moto2 World Championship 2024 - P17 - 0 Punkte

"Nach einem guten Start wurde ich ein wenig abgedrängt und verlor einige Positionen. Ehrlich gesagt, musste ich die Reifen sehr beanspruchen, um überhaupt jemanden wieder einzuholen. Als die Hälfte der Renndistanz vorüber war, hatte ich nichts mehr im Petto. Das Positive ist, dass ich es verstanden habe, das Motorrad so zu fahren, dass ich gegen Ende so viel Boden gutmachen konnte, als alle anderen auch zu kämpfen hatten. Wie auch immer, es gibt einiges zu analysieren, aber es gibt niemanden, dem man die Schuld geben kann. Ich denke, wir haben viel wertvolle Zeit im Training am Freitagabend wegen des Regens verloren, und dort hätten wir herausfinden können, wie die Reifen unter Flutlicht funktionieren. Aber diese Session wurde uns genommen, deshalb hatten wir keine klare Option für das Rennen, in das wir blind gegangen sind. Es war das erste Mal, dass wir so viel von einem Wochenende gelernt haben, dass wir die anderen Wochenenden anders angehen und uns anders auf das Rennen vorbereiten. Ich war seit vielen Jahren nicht mehr hier in Katar. Damals war ich noch ein Kind, und es ist schön, hier Rennen zu fahren. Aber ich fühle mich gut, wenn ich das nächste Mal nach Portimao zurückkehre, wo ich etwas mehr Erfahrung habe, und auch mit dem, was wir an diesem Wochenende gelernt haben, und daher anders arbeiten können, um uns auf den Sonntag dort vorzubereiten."

Darryn Binder

P18 - (+28.515)
Moto2 World Championship 2024 - P18 - 0 Punkte

"Nachdem wir nur wenige Testtage hatten und das erste Rennwochenende aufgrund des Regens am Freitag auch nur mit einem eingeschränkten Training am Abend beginnen konnten, haben wir uns heute für den harten Vorder- und Hinterreifen entschieden, in der Hoffnung, dass dies für die gesamte Renndistanz das Beste ist. Wir werden also alles mit dem Team analysieren und sehen, wofür sich die anderen Jungs entscheiden, damit wir unsere Reifenwahl beim nächsten Mal verbessern können. Ich hatte einen guten Start und lag in der Spitzengruppe, aber nach den ersten fünf Runden hatte ich für den Rest des Rennens wirklich zu kämpfen. Es war ein sehr enttäuschendes Ende zu diesem Wochenendes, besonders nach dem gestrigen Tag, denn ich hatte das Gefühl, dass ich einen guten Speed gefunden und mich für eine gute Startposition qualifiziert hatte. Ich habe mich stark verbessert. Es ist sehr enttäuschend. Aber es ist das erste Rennen, in das wir blind hineingegangen sind, und wir müssen daraus lernen und uns für das nächste Rennen etwas einfallen lassen."

Jürgen Lingg

Teammanager

"Unsere Jungs hatten ein gutes Wochenende, denn sie haben sich beide stetig verbessert und gute Startplätze erobert. Es ist schade, dass es im Rennen anders gelaufen ist. Es war uns klar, dass uns noch die Erfahrung mit den neuen Reifen fehlt. Hinzu kam, dass das zweite Training am Freitagabend wegen der nassen Bedingungen wertlos war. Durch die Änderung der Streckenbedingungen von Tag auf Nacht hat uns diese wertvolle Trainingszeit gefehlt. Letztendlich haben wir die falsche Reifenwahl für das Rennen getroffen. Wir haben uns für die harte Variante entschieden, weil sich im Laufe des Wochenendes herausgestellt hat, dass sie besser funktioniert, was zumindest tagsüber der Fall war. Das war aber bei den Bedingungen am Abend nicht der Fall. Selbst im Qualifying waren wir mit der harten Mischung besser dran, aber die kurze Session war nicht aussagekräftig genug. Im Rennen hat es in den ersten Runden gut funktioniert, bis der große Drop kam und von da an nichts mehr ging. Es hat keinen Sinn, sich zu beschweren, wir müssen Katar abhaken. Auf jeden Fall haben wir etwas daraus gelernt und können nach vorne schauen. Das ganze Team hat das ganze Wochenende über einen guten Job gemacht und wir werden das Positive mitnehmen. Nicht nur wir, sondern auch alle anderen Teams mussten bei der Reifenwahl pokern."

Qatar GP 2024 – Moto2 Sunday

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